Abstract
Der Beitrag zeigt am Beispiel multilokaler Lebensformen, dass die sozio-demograpische Struktur und die Räumlichkeiten der Haushalts- und Lebensformen einem Wandel unterliegen. Für Großstädte sind zwei multilokale Lebensformen von zunehmender Bedeutung, wie anhand theoretischer Überlegungen und empirischer Evidenzen aufgezeigt wird: Berufspendler/innen mit Zweitwohnsitz (Shuttles) und Paare mit getrennten Haushalten (LATs). Zur Erhellung der Entstehungsbedingungen multilokaler Lebensformen werden Modernisierungs- und Geschlechtertheorien sowie Konzepte des Wandels der Erwerbsarbeit und des Mobilitätsverhaltens diskutiert. Aussagen über die Verbreitung multilokaler Lebensformen in Deutschland werden auf Basis von Sekundärdaten (ALLBUS, Mikrozensus) getroffen. Der empirische Teil setzt multilokale Haushalts- und Lebensformen in Großstädten in einen wohnungsmarktgeographischen Kontext. Wie Shuttles und LATs in Großstädten wohnen und welche urbanen Konsequenzen daraus erwachsen, wird anhand einer Primärerhebung in vier deutschen Metropolen und vertiefenden Interviews untersucht. Dadurch werden zum einen urbane Herausforderungen im Bereich der Wohnungsversorgung deutlich. Zum anderen werden Potentiale für polyzentrische Stadtregionen aufgezeigt, die sich aus der Problematik der Ko-Residenz von (jungen) Paaren ergeben.
Translated title of the contribution | Beyond traditional household conceptions - multilocational living arrangements and their impacts on big cities and agglomerations |
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Original language | German |
Number of pages | 26 |
Journal | Weimarpolis |
Publication status | Published - 2011 |
Keywords
- household
- living apart together
- residential multilocality